Inseln, Halligen und Sandbänke

 

Entstehung

 

Die letzte Eiszeit hinterließ als Grundmoräne ein fest zusammengefügtes Gebilde aus Ton, Kies und Sand. Doch im Laufe der Zeit änderte sich der Meeresspiegel,  so dass sich die Küstenlinie immer wieder veränderte und Teile des Festlands abgerissen und somit zu Inseln wurden. Das Abtragen von Torf und das Trockenlegen  von Gebieten sorgten für ein Absacken der Landschaft. Zudem bauten die Menschen nur sehr niedrige Deiche, um ihre Äcker zu schützen.

Deshalb hatte die Sturmflut am 15.-17. Januar 1362 große Auswirkungen auf die Küstenform an der Nordseeküste. Es kam zu großen Landabrissen und die Halligen entstanden. 1634 riss eine weitere schwere Sturmflut die Inseln auseinander und einige Halligen verschwanden daraufhin wieder.


Nordfriesische Inseln, Halligen und Sandbänke heute (Quelle: http://de.wikipedia.org)

 

Aufbau

 

Die Inseln bestehen aus Moränenmaterial aus der letzten Eiszeit und aus Sedimenten, die sich im Laufe der Zeit abgelagert haben. Inseln sind eingedämmt, damit sie bewohnt werden können. Auf der landzugewandten Seite gehen die Inseln in einer Marschlandschaft zum Wattenmeer über. Auf der Seeseite besitzen die Inseln einen Sandstrand.

 

 

Ostseeinsel Wangerooge (Quelle: http://de.wikipedia.org)

 

Halligen bestehen aus Marschboden, welcher sich in Laufe der Zeit dort bildete und sich mit Salzwasser voll saugte. Halligen sind nicht wie Inseln eingedeicht und werden bei starken Sturmfluten überspült. Ausnahmen bilden Warften, welche künstlich aufgeschüttete Erdhügel, von ca. 5m Höhe, sind. Diese Form der Inseln ist einzigartig auf der Welt.

Hallig Langeneß mit Warft (Quelle: Jonas Baumann)

Sandbänke bestehen aus Sedimenten, die durch Strömung oder Tiedenhub entstehen können. Durch Strömungseinfluss können sie auch wandern. Sandbänke sind knapp von Wasser bedeckt oder überragen den Wasserspiegel. Sie bieten Lebensraum für Muscheln, Vögel oder Seehunde.

 

Rückgewinnung und Küstenschutz

 

Inseln, Halligen und Sandbänke bilden für die Küste Schutz vor Sturmfluten, verlieren dadurch aber im Laufe der Zeit immer mehr an Größe. Aufwändige Maßnahmen, um die Inseln vor der Erosion zu schützen, sind sehr teuer und bringen nur kurzzeitigen Schutz. Durch Landgewinnungsmaßnahmen konnte im Laufe der Zeit wieder mehr Land gewonnen werden als verloren ging. Doch die Landgewinnungen fanden nicht an den Inseln statt, sondern wurden vom Festland aus betrieben.

 

Einige wichtige Inseln, Halligen und Sandbänke

 

Inseln:
  • Sylt
  • Föhr
  • Amrum
  • Borkum
  • Norderney
  • Wangerooge
Halligen:
  • Langeneß
  • Hooge
  • Gröde
  • Nordstrandischmoor
  • Oland
Sandbänke:
  • Japsand
  • Norderoogsand
  • Süderoogsand

 

Amrum:

Amrum ist mit 20,46 km2 die zehntgrößte Insel Deutschlands. Der Kniepstrand von Amrum ist einer der breitesten Sandstrände Nordeuropas (bis zu 1,5 km) und hat eine Länge von 12 km. Amrum hat 2.300 Einwohner.

Hooge:

Die Hallig Hooge hat eine Größe von 5,78 km2 und 81 Einwohner, die auf neun Warften verteilt leben.
Die Einwohner lebten früher von Vieh- und Landwirtschaft, heute allerdings ist die Haupteinnahmequelle der Tourismus geworden.

Süderoogsand:

Süderoogsand ist die größte Sandbank in Nordfriesland. Ihre Fläche beträgt ca. 15 km2. Die Sandbank kann im Westen kleine Dünen haben, geht aber im Osten ohne sichtbare Grenze in das Wattenmeer über.

Quellen und Links

Institut für Weltkunde in Bildung und Forschung: Leben auf den Halligen (DVD)

Wohner, Heinz und Ney, Norbert: Die deutschen Nordseeinseln "sehen und erleben", Suedwest-Verlag 1994.

Quedens, Georg: Nordstrand, Pellworm und die Halligen, Ellert&Richter 2002.

Hanewald, Roland: Deutschlands Nordseeinseln - Urlaubshandbuch, Reise Know-How Verlag Rump 2004.

Schnurrer, Elisabeth: ADAC Reiseführer plus Sylt: Amrum - Föhr - Helgoland - Hallig Hooge, ADAC-Verlag 2007.

 

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